Warum ein Hörproblem allmählich entsteht oder urplötzlich auftritt, diese Frage lässt sich aus dem Stegreif leider nicht so einfach beantworten. Umso interessanter und aufschlussreicher ist es, den Ursachen genauer auf den Grund zu gehen. Denn schließlich ist das die beste Voraussetzung für die Lösung eines akuten Hörproblems.

Umweltbelastung durch Lärm

Die Industrialisierung unserer Gesellschaft bringt als Folge eine stetig steigende Belastung durch Lärm mit sich, welche die Zahl der Schwerhörigen weiter steigen lässt. Mittlerweile ist die Belastung durch Lärm am Arbeitsplatz einer der wesentlichen Gründe für die Ausweitung von Hörproblemen. Aber auch in der Freizeit wird das Gehör immer mehr durch Lärm belastet – wie z. B. in Klubs und Diskotheken, bei Konzerten und durch persönliche Musikspieler (MP3), sodass auch immer häufiger jüngere Menschen unter einer Hörminderung leiden.

Otosklerose (Verknöcherung der Gehörknochen)

Dies ist eine Krankheit, bei der die Bewegung der kleinen Knochen (Hammer, Amboss und Steigbügel) im Mittelohr beeinträchtigt ist. Die Vibrationen, die in das Innenohr geleitet werden sollen, kommen durch die Verknöcherung gedämpft und leiser am Innenohr an als bei einem gesunden Gehör. Dadurch kommt es zu Hörproblemen.

Medikamente, Rauchen und Alkohol

Einige Medikamente sowie übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen können das Gehör nachweislich beeinträchtigen bzw. sich negativ auf den Hörsinn auswirken.

Alter

Die demografische Entwicklung zeigt ein eindeutiges Bild: Es gibt und es wird zukünftig immer mehr ältere Menschen geben und damit immer mehr Menschen mit einer Hörminderung. Im Alter nimmt das Hörvermögen ganz automatisch ab. Schon heute leiden in Deutschland fast 15 Millionen Menschen unter leichten bis schweren Höreinbußen – leicht ab Mitte 50 und spürbar ab dem 60. Lebensjahr.

Vererbung

Etwa ein Drittel der Hörprobleme zeichnen sich schon im Kleinkindalter ab. Sollte es Fälle von Schwerhörigkeit in der Familie geben, ist die Wahrscheinlichkeit einer Vererbung höher als bei Personen ohne bekannte Hörprobleme in der Familie.

Infektionen

Verschiedene bakterielle Infektionen und Viruserkrankungen (Scharlach, Masern, Meningitis ...) können mehr oder weniger ernste Hörprobleme verursachen. Selbst Ohrentzündungen, eine häufig in der Kindheit auftretende Krankheit, können bleibende Hörverluste hervorrufen, wenn diese nicht medizinisch behandelt werden.

Schwerhörigkeit hat weitreichende Folgen

Aufgrund der ganz unterschiedlichen Ursachen sind breite Schichten der Bevölkerung vom Thema Schwerhörigkeit betroffen: Kinder, die bereits mit einer Hörminderung auf die Welt kommen. Jugendliche, die in der Freizeit nicht auf die Lautstärke ihrer Musik achten. Berufstätige, die sich bei der Arbeit ungeschützt Lärm aussetzen. Und nicht zuletzt auch Menschen, deren Hörvermögen im Laufe der Jahre nachlässt.